Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung des Tourismus im „Retzer Land“ speziell seit der Grenzöffnung aus drei Perspektiven: Die Entwicklung der regionalen Tourismuspolitik, die Perspektive von Privatzimmervermieter:innen sowie jene der Gäste geben einen Einblick in lokale Lebens- und Reiserealitäten, die maßgeblich vom Wein geprägt sind.
Peter Hauenschild dokumentierte den Umbau seines Hauses in der Mitterretzbacher Kaffeegasse mit Zeichnungen, die in 13-wöchiger Abfolge wechselnd im SchauFenster ausgestellt wurden. Das so entstandene Zeichentagebuch spiegelt die Suche von Städter:innen nach dem „guten Leben auf dem Land“ und des Sich-Einrichtens der „Zuagroasten“ in neuer Nachbarschaft.
Die Ausstellung des Künstlers Matthias Klos zeigt Fotografien verlassener sowie neugebauter Bahnstrecken und Straßen und beleuchtet damit, wie sich die Verkehrsinfrastrukturen im nordwestlichen Weinviertel veränderten. Der Fotograf ergänzte die Abbildungen durch einen handgeschriebenen Text, der seine Eindrücke der fotografierten Orte erzählt.
Mittels eines Dioramas aus weiß lackiertem Sperrholz zieht die Künstlerin den Blick der Betrachter:innen in die Tiefe. Die mit geringem Abstand dazu montierte, beleuchtete Fotografie erzeugt eine optische Illusion. Sie zeigt den Innenraum eines unbewohnten Hauses und regt zum Nachdenken über Veränderungen gesellschaftlicher Räume am Land an.
Das schlichte Werk aus Gips, Öl, Alu und Rosshaar betont den langen Leerstand des ehemaligen Schaufensters der Greißlerei (heute „SchauFenster“) als spürbar bedeutungsvoll. In der Ausstellung spielt der Künstler mit dem Begriff „Stellenbosch“, dessen Definition er auf die COVID-19-Pandemie bezogen als „schöne Verbannung“, als Zurückgezogenheit umdeutet.
Der auf Lehmbau und natürliche Baustoffe spezialisierte Architekt Andi Breuss hat mehrere Häuser in der Region umgebaut. Im Dokumentarfilm von Ivan J. Ololenko führt er durch ein 1850 errichtetes Lehmhaus, das unter seiner Leitung ohne synthetische Baustoffe saniert wurde. Es ist Zeugnis von Abwanderung, aber auch der Wiederbelebung ländlicher Räume durch „Zugroaste“.
Lehm wurde im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatten als Baustoff wiederentdeckt. Im Film erläutern Handwerker:innen und Baustoffproduzent:innen die Qualitäten des Materials und zeigen, wie sich Anwendungswissen aus historischen Bauten rekonstruieren und in Denkmalpflege und Neubauten nutzen lässt. Der Film entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Objekte der Könner“ (2015–2018).