Die Ausstellung der Performance-Künstlerin Ida-Marie Corell zeigt auf einem Bildschirm wechselnde Collagen aus ihrem gleichnamigen Buch „VENI VIDI VENUS“. Die als soziale Plastik verstandene Arbeit ist das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit der Venus von Willendorf und Fragen weiblicher Spiritualität.
Agnes Waldstein verarbeitet in ihrer Malerei Eindrücke ihrer Umgebung, insbesondere von Naturlandschaften und Tieren. Das Gemälde „Rehe XII“ ergänzte die im Waldviertel lebende Künstlerin mit Moos, das ihren Familienwald sinnlich vermittelt. Diesen Eindruck kontrastiert sie durch Matchboxautos, welche die Unverzichtbarkeit des privaten Pkws in der Lebensrealität vieler Eltern am Land verkörpern.
Peter Hauenschild dokumentierte den Umbau seines Hauses in der Mitterretzbacher Kaffeegasse mit Zeichnungen, die in 13-wöchiger Abfolge wechselnd im SchauFenster ausgestellt wurden. Das so entstandene Zeichentagebuch spiegelt die Suche von Städter:innen nach dem „guten Leben auf dem Land“ und des Sich-Einrichtens der „Zuagroasten“ in neuer Nachbarschaft.
Die Fotoausstellung Astrid Bartls ist von der Kunsttechnik „objet trouvé“ inspiriert. In farbintensiven Werken kontextualisierte die Retzer Fotografin gefundene Gegenstände von Spaziergängen durch die Landschaft neu. Auch Vorbeigehende band sie ein und zeigte deren eingereichte und durch sie bearbeitete Fundstücke.
Die Ausstellung des Künstlers Matthias Klos zeigt Fotografien verlassener sowie neugebauter Bahnstrecken und Straßen und beleuchtet damit, wie sich die Verkehrsinfrastrukturen im nordwestlichen Weinviertel veränderten. Der Fotograf ergänzte die Abbildungen durch einen handgeschriebenen Text, der seine Eindrücke der fotografierten Orte erzählt.
Der auf Lehmbau und natürliche Baustoffe spezialisierte Architekt Andi Breuss hat mehrere Häuser in der Region umgebaut. Im Dokumentarfilm von Ivan J. Ololenko führt er durch ein 1850 errichtetes Lehmhaus, das unter seiner Leitung ohne synthetische Baustoffe saniert wurde. Es ist Zeugnis von Abwanderung, aber auch der Wiederbelebung ländlicher Räume durch „Zugroaste“.
Lehm wurde im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatten als Baustoff wiederentdeckt. Im Film erläutern Handwerker:innen und Baustoffproduzent:innen die Qualitäten des Materials und zeigen, wie sich Anwendungswissen aus historischen Bauten rekonstruieren und in Denkmalpflege und Neubauten nutzen lässt. Der Film entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Objekte der Könner“ (2015–2018).
Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker untersucht in diesem Text Wetteraufzeichnungen aus bäuerlichen Chroniken im Hinblick auf die Naturwahrnehmung und die Arbeitsweise bäuerlicher Weinproduzenten in der niederösterreichischen Grenzregion im späten 18. und im 19. Jahrhundert.