Im SchauFenster präsentieren wir regelmäßig wechselnde Ausstellungen, die das gesellschaftliche Leben im österreichischen Weinviertel aus alltagshistorischer oder künstlerischer Perspektive beleuchten. Dabei treffen Kunst und Alltagskultur(wissenschaft) aufeinander. In der zugehörigen Rubrik „Ausstellungen“ finden Sie eine chronologische Übersicht aller Themen- und Kunstausstellungen mit weiterführenden Informationen.
Die Ausstellung der Performance-Künstlerin Ida-Marie Corell zeigt auf einem Bildschirm wechselnde Collagen aus ihrem gleichnamigen Buch „VENI VIDI VENUS“. Die als soziale Plastik verstandene Arbeit ist das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit der Venus von Willendorf und Fragen weiblicher Spiritualität.
Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung des Tourismus im „Retzer Land“ speziell seit der Grenzöffnung aus drei Perspektiven: Die Entwicklung der regionalen Tourismuspolitik, die Perspektive von Privatzimmervermieter:innen sowie jene der Gäste geben einen Einblick in lokale Lebens- und Reiserealitäten, die maßgeblich vom Wein geprägt sind.
Agnes Waldstein verarbeitet in ihrer Malerei Eindrücke ihrer Umgebung, insbesondere von Naturlandschaften und Tieren. Das Gemälde „Rehe XII“ ergänzte die im Waldviertel lebende Künstlerin mit Moos, das ihren Familienwald sinnlich vermittelt. Diesen Eindruck kontrastiert sie durch Matchboxautos, welche die Unverzichtbarkeit des privaten Pkws in der Lebensrealität vieler Eltern am Land verkörpern.
Peter Hauenschild dokumentierte den Umbau seines Hauses in der Mitterretzbacher Kaffeegasse mit Zeichnungen, die in 13-wöchiger Abfolge wechselnd im SchauFenster ausgestellt wurden. Das so entstandene Zeichentagebuch spiegelt die Suche von Städter:innen nach dem „guten Leben auf dem Land“ und des Sich-Einrichtens der „Zuagroasten“ in neuer Nachbarschaft.
COPRO ist eine Weinlesekooperative, die rund um den Leidenschaftswinzer Erich Landsteiner in Oberretzbach entstand. Jährlich kommen etwa 15 Personen verschiedener Generationen und Hintergründe zusammen, um gemeinsam bei der Lese zu helfen. Die Collage zeigt Fotografien der Weinlesearbeit und verdeutlicht die Atmosphäre des Miteinanders.
Seit Jahrhunderten prägt der Wein in vielfältiger Weise das Leben der Bevölkerung im Weinviertel. Historische Abbildungen des Unterretzbacher Fotografen Ernest Wohlschak aus den 1950er- und 1960er-Jahren dokumentieren veränderte Wirtschaftsweisen und Arbeitsbedingungen sowie komplexe soziale Beziehungen, denn Weinbau ist stets ein Miteinander.
Die Fotoausstellung Astrid Bartls ist von der Kunsttechnik „objet trouvé“ inspiriert. In farbintensiven Werken kontextualisierte die Retzer Fotografin gefundene Gegenstände von Spaziergängen durch die Landschaft neu. Auch Vorbeigehende band sie ein und zeigte deren eingereichte und durch sie bearbeitete Fundstücke.
Die Ausstellung des Künstlers Matthias Klos zeigt Fotografien verlassener sowie neugebauter Bahnstrecken und Straßen und beleuchtet damit, wie sich die Verkehrsinfrastrukturen im nordwestlichen Weinviertel veränderten. Der Fotograf ergänzte die Abbildungen durch einen handgeschriebenen Text, der seine Eindrücke der fotografierten Orte erzählt.
Mittels eines Dioramas aus weiß lackiertem Sperrholz zieht die Künstlerin den Blick der Betrachter:innen in die Tiefe. Die mit geringem Abstand dazu montierte, beleuchtete Fotografie erzeugt eine optische Illusion. Sie zeigt den Innenraum eines unbewohnten Hauses und regt zum Nachdenken über Veränderungen gesellschaftlicher Räume am Land an.