Die Fotoausstellung Astrid Bartls ist von der Kunsttechnik „objet trouvé“ inspiriert. In farbintensiven Werken kontextualisierte die Retzer Fotografin gefundene Gegenstände von Spaziergängen durch die Landschaft neu. Auch Vorbeigehende band sie ein und zeigte deren eingereichte und durch sie bearbeitete Fundstücke.
Die Ausstellung des Künstlers Matthias Klos zeigt Fotografien verlassener sowie neugebauter Bahnstrecken und Straßen und beleuchtet damit, wie sich die Verkehrsinfrastrukturen im nordwestlichen Weinviertel veränderten. Der Fotograf ergänzte die Abbildungen durch einen handgeschriebenen Text, der seine Eindrücke der fotografierten Orte erzählt.
Mittels eines Dioramas aus weiß lackiertem Sperrholz zieht die Künstlerin den Blick der Betrachter:innen in die Tiefe. Die mit geringem Abstand dazu montierte, beleuchtete Fotografie erzeugt eine optische Illusion. Sie zeigt den Innenraum eines unbewohnten Hauses und regt zum Nachdenken über Veränderungen gesellschaftlicher Räume am Land an.
Das schlichte Werk aus Gips, Öl, Alu und Rosshaar betont den langen Leerstand des ehemaligen Schaufensters der Greißlerei (heute „SchauFenster“) als spürbar bedeutungsvoll. In der Ausstellung spielt der Künstler mit dem Begriff „Stellenbosch“, dessen Definition er auf die COVID-19-Pandemie bezogen als „schöne Verbannung“, als Zurückgezogenheit umdeutet.
Der auf Lehmbau und natürliche Baustoffe spezialisierte Architekt Andi Breuss hat mehrere Häuser in der Region umgebaut. Im Dokumentarfilm von Ivan J. Ololenko führt er durch ein 1850 errichtetes Lehmhaus, das unter seiner Leitung ohne synthetische Baustoffe saniert wurde. Es ist Zeugnis von Abwanderung, aber auch der Wiederbelebung ländlicher Räume durch „Zugroaste“.
Der Dokumentarfilm DECAMERON 2020 zeigt, wie zu Beginn der COVID-19-Pandemie eine Gruppe von Menschen auf den Ausnahmezustand reagiert. Parallel dazu verweist der Film auf die fast unbekannte Rahmenhandlung des „Dekameron“: Darin beschreibt Giovanni Boccaccio seine persönliche Erfahrung mit der Schwarzen Pest in Europa vor 700 Jahren. Damals wie heute produzierte eine Pandemie tiefgreifende Veränderungen einer ganzen Gesellschaft. Die Pest von 1348 und Covid-19 sind historische Zäsuren, die das Leben in zwei Epochen aufteilen: die Zeit vor und die Zeit nach der Pandemie. Dieser Film schaut auf den Moment dazwischen.
Lehm wurde im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatten als Baustoff wiederentdeckt. Im Film erläutern Handwerker:innen und Baustoffproduzent:innen die Qualitäten des Materials und zeigen, wie sich Anwendungswissen aus historischen Bauten rekonstruieren und in Denkmalpflege und Neubauten nutzen lässt. Der Film entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Objekte der Könner“ (2015–2018).
Thema des Aufsatzes ist ein Konflikt zwischen der Gemeinde Mitterretzbach, Herrschaft und Kirche um ein Waldstück, das als Gemeindeweide und zur Holzversorgung diente, sowie ihre Verankerung im lokalen Gedächtnis.
Der auf die Geschichte des Weinbaus und das nordwestliche Weinviertel spezialisierte Historiker Erich Landsteiner beleuchtet die komplexen Zusammenhänge der Weinproduktion in ihren wirtschaftlichen, sozialen und geologischen Voraussetzungen und beschreibt die sich ändernden Techniken und Absatzwege des Weinbaus seit dem Mittelalter.